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Stadtrat beschließt Forsteinrichtung für den Kommunalwald

Hauptaugenmerk der nächsten Jahre liegt auf dem Thema Waldumbau

In seiner Sitzung vom 24. September beschloss der Stadtrat die Forsteinrichtung einschließlich der Regelung der Verbindlichkeiten für den Zeitraum vom 1. Januar 2020 bis 31. Dezember 2029.

Dabei wurden die Entwicklungsstände sowie die Strategie der Waldnutzung bis 2030 erläutert. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der vergangenen drei Jahre des Waldprojektes "Erhöhung der Vielfalt der Wälder in der Region zentrales Erzgebirge" vorgestellt.

Das Hauptaugenmerk der Forsteinrichtung (Zielplanung) liegt hierbei auf der Fortsetzung des Waldumbaus und Steigerung der ökologischen Wertigkeit. Dem vorausgegangen sind eine Inventur aller Waldbestände in kommunalem Eigentum sowie die Benennung und Beratung hinsichtlich der Betriebsziele. Dem Kommunalwald kommt eine einzigartige Bedeutung zu, denn er gehört den Bürgerinnen und Bürgern, er ist ein sogenannter Bürgerschaftswald. Sein Wert ist mannigfaltig. Der Wald dient als Oase für Erholung und Sport, ist Rückzugsort aus dem oft hektischen Alltag und bietet insbesondere der jungen Bevölkerung einen Ort der Unbeschwertheit. 

Des Weiteren gelten Wälder als wesentliche Lebensgrundlage für viele Tier- und Pflanzenarten. Gleichzeitig haben sie immense Bedeutung für die Umwelt - Klima, Wasser und Boden. Aber auch wirtschaftlich betrachtet kommt dem Wald eine enorme Bedeutung zu. Er sichert nicht nur lokale Arbeitsplätze, die Einnahmen aus seiner Nutzung fließen direkt in den kommunalen Haushalt. Aus diesem Grund trägt die Große Kreisstadt Annaberg-Buchholz große Verantwortung für ihren 1.143,7 ha großen Kommunalwald.

Es ist eine umfassende Aufgabe, den Wald zukunftsfähig zu gestalten, ökologische wie auch ökonomische Belange sorgsam abzuwägen und den Wald als Lebensraum zu erhalten. Dafür ist sein Aufbau widerstandsfähig und weitgehend unempfindlich gegen den Klimawandel sowie gegen Schäden durch Eis- Schnee- und Windbruch, gegen Wildverbiss und Schäden durch Käferfraß zu gestalten. 

In diesem Kontext ist bereits im August dieses Jahres ein dreijähriges deutsch-tschechisches Waldprojekt erfolgreich in die Tat umgesetzt worden. Das Vorhaben hatte das Ziel, künftigen Schäden vorzubeugen und einen Beitrag für den ökologischen Waldumbau zu leisten.

Konkret ging es um die Erhöhung der Artenvielfalt in den Wäldern. Vor allem Tannen, Buchen, aber auch Bergahorn und Eberesche wurden als neue Baumarten gepflanzt. Die damit verbundene Biodiversität hat mehrere positive Effekte. Mischwälder sind generell resistenter gegen Borkenkäfer und Schadinsekten, haben eine höhere Wasserhaltung und Vermindern die Erosion der Böden. Dadurch wird der Nährstoffkreislauf angeregt und der Zustand der Böden verbessert. Durch diese Maßnahmen wird der Wald außerdem artenreicher und optisch attraktiver.

Das Projekt beinhaltete des Weiteren die Eindämmung von Wildverbiss, was vor allem durch die Reduktion der Wilddichte sowie durch den Schutz junger Bäume erreicht werden konnte.

Dieses Konzept soll in den nächsten Jahren fortgeführt werden, um den Wald unter ökologischen sowie ökonomischen Gesichtspunkten zu pflegen, zu bewahren und zu entwickeln.

Ansprechpartner

Person
Thomas Proksch
Funktion
Bürgermeister für Wirtschaft und Bau
Telefonnummer
03733 | 425 101
Faxnummer
03733 | 425 202
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